Mit einer Fallhöhe von insgesamt 979 Metern sind die Angel Falls (spanisch: Salto Ángel) der höchste Wasserfall der Welt. Der Río Kerepacupai Merú stürzt an den Fällen zunächst 807 Meter tief von der Kante des Tafelbergs Auyán-Tepui, ehe sich sein Wasser am Fuße des Bergs zu einem reißenden Strom sammelt und weitere kleinere Wasserfälle sowie Stromschnellen hinunter rauscht. Der Río Kerepacupai Merú fließt schließlich in den Río Churún, der seinerseits ein Zufluss des Carrao ist, der schließlich in den Orinoco fließt.
Die wichtigsten Infos im Überblick
- Die Angel Falls sind die höchsten Wasserfälle der Welt mit 979 Metern.
- Sie befinden sich im Canaima Nationalpark in Venezuela.
- Die beste Zeit für einen Besuch ist in der Regenzeit von Mai bis November.
- Man kann die Angel Falls per Bootsfahrt oder auf einer geführten Trekkingtour besuchen.
- Ein Guide ist empfehlenswert, da die Wege im Nationalpark nicht immer gut markiert sind und es auch gefährliche Stellen gibt.
US-Pilot als Namensgeber
Ihren Namen haben die Angel Falls nicht etwa von himmlischen Engeln, sondern von einem US-Piloten namens James „Jimmie“ Angel, der Mitte des 20. Jahrhunderts als erster Mensch über die Fälle flog. Später versuchte Angel gar, auf dem Auyán-Tepui oberhalb der Fälle zu landen, legte aber eine Bruchlandung hin und musste mit seiner Expeditionsgruppe 11 Tage durch den Dschungel laufen, ehe sie in der Zivilisation zurück waren. Nach seinem Tod wurde Angels Asche an den Fällen verstreut. In der Sprache der indigenen Pemón heißen die Fälle Kerepakupai Merú (Wasserfall des tiefsten Ortes) oder Parakupá Vená (Fall vom höchsten Punkt).
Und welche ist die beste Reisezeit?
In der Region herrscht tropisches Monsunklima. Beste Reisezeit ist von Mai bis November, weil der Fluss dann genug Wasser führt. In der Trockenzeit von Dezember bis März stürzt zudem auch nur weniger Wasser die Fälle herunter.
Abenteuerliche Anreise
Gelegen sind die Fälle im dichten Dschungel des Canaima-Nationalparks (Parque Nacional Canaima) im Bundesstaat Bolívar im Südosten von Venezuela, etwa 1000 Kilometer von der Hauptstadt Caracas entfernt. Die Fälle, die mitsamt dem Nationalpark zum UNESCO-Weltnaturerbe zählen, sind eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Venezuelas, aufgrund ihrer Lage aber nicht gerade einfach zu erreichen. Die Anreise erfordert zunächst einen Flug zum Canaima Camp im Nationalpark (gut eine Stunde vom Hauptstadtflughafen Aeropuerto Internacional de Maiquetía „Simón Bolívar“). Von dort geht es auf dem Fluss mit lokalen Guides von der Volksgruppe der Pemón zum Fuße der Fälle.
Unsere Tipps – Das solltest du nicht verpassen
- Wanderung durch den Dschungel – Die Angel Falls sind von üppigem Dschungel umgeben. Mach eine Wanderung durch den Regenwald, um die Natur hautnah zu erleben und einige der Tier- und Pflanzenarten zu sehen, die nur in dieser Region vorkommen.
- Bootsfahrt auf dem Río Carrao – Eine Bootsfahrt auf dem Río Carrao führt dich durch eine atemberaubende Landschaft mit beeindruckenden Wasserfällen und beeindruckenden Klippen. Die perfekte Gelegenheit, um die majestätischen Angel Falls aus der Nähe zu sehen.
- Übernachte im Dschungel – Viele Besucher bleiben über Nacht im Dschungel, um die Atmosphäre und Geräusche des Regenwaldes zu genießen. Es gibt mehrere Optionen, von einfachen Hütten bis hin zu luxuriösen Zelten mit allen Annehmlichkeiten.
- Kajakfahren auf dem Río Churún – Kajakfahren auf dem Río Churún ist ein unvergessliches Erlebnis. Du paddelst durch wilde Stromschnellen und atemberaubende Landschaften, um zu den Angel Falls zu gelangen.
- Kultur der Pemón-Indianer erleben – Die Pemón-Indianer sind die Ureinwohner dieser Region und haben eine faszinierende Kultur und Geschichte. Besuche ihre Dörfer, um ihre Traditionen und Lebensweise kennenzulernen.
- Bewundern des Sternenhimmels – Da die Angel Falls so abgelegen sind, gibt es kaum Lichtverschmutzung. Das bedeutet, dass der Sternenhimmel hier unglaublich klar und atemberaubend ist. Ein wunderbarer Abschluss deines Besuchs bei den Angel Falls.