Titicacasee

Der Titicacasee (spanisch: Lago Titicaca, Quechua: Titiqaqa qucha) ist der größte Süßwassersee in Südamerika. Mit einer Fläche von 8372 Quadratkilometern ist der See, den sich Peru und Bolivien teilen, fast zehnmal so groß wie Berlin. Auch nach Wasservolumen ist der durchschnittlich 107 Meter tiefe See mit 893 Kubikkilometern Südamerikas größtes Süßwasserreservoir. Dritter Superlativ: Auf 3812 Höhenmetern ist der Titicacasee zudem weltweit der höchstgelegene See, auf dem kommerzielle Schifffahrt stattfindet. Der See liegt nur 60 Kilometer westlich von Boliviens Hauptstadt La Paz und 1400 Kilometer südöstlich der peruanischen Hauptstadt Lima.

Die wichtigsten Infos im Überblick

  • Der Titicacasee liegt auf über 3.800 Metern Höhe in den Anden.
  • Er ist einer der höchstgelegenen Seen der Welt und der größte See Südamerikas.
  • Das Wasser des Titicacasees ist eiskalt, auch im Sommer.
  • Ursprünglich lebten hier die Aymara- und Quechua-Indigenen am See.
  • Noch heute siedeln einige ihrer Nachfahren in kleinen Dörfern rings um den See.
  • Man kann auf dem See Inseln wie die berühmte Amantani besuchen.

Kaltes Wasser und Probleme durch Goldminen

Zum Baden ist der See derweil weniger geeignet: Die durchschnittliche Wassertemperatur an der Oberfläche liegt bei nur 10 bis 14 Grad. Obendrein leidet der Titicacasee unter erheblicher Wasserverschmutzung, vor allem durch die giftigen Abwässer von tausenden informellen Goldminen, die ungeklärt in den See fließen. Die Umweltstiftung Global Nature Fund ernannte den Titicacasee deshalb bereits 2012 zum Bedrohten See des Jahres. Schon 2006 schlossen die Regierungen der beiden Anrainerstaaten Peru und Bolivien aber zumindest ein Abkommen, in dem sie sich darauf einigten, die Verschmutzung einzudämmen.

Tipps für die Anreise

  • Mit dem Bus ab La Paz täglich in 4 Stunden zum See.
  • Die Bahn fährt romantisch durch die Berge, aber langsamer als Busse.
  • Ein Mietwagen bietet Flexibilität, aber die Straßen sind teils schlecht.
  • Per Anhalter kommt man günstig, aber nicht jeder nimmt Mitfahrer mit.
  • Kleine Flugzeuge fliegen von La Paz in 30 Minuten zum See.
  • Mit dem Boot über den See braucht’s Tage, lohnt sich für Entdecker.

Kulturtourismus auf den Inseln

Trotz der Probleme bleibt der Titicacasee ein touristisches Highlight. Zu seinen Sehenswürdigkeiten zählen die schwimmenden Inseln der Volksgruppe der Uru in Peru, die aus Totora-Schilf gebaut werden, sowie Besuche bei der Volksgruppe der Quechua auf der Insel Taquile (Quechua: Intika), die vor allem für die traditionell von Männern angefertigten Strickarbeiten bekannt sind. Auf bolivianischer Seite liegen die Inseln Isla del Sol (Sonneninsel) und Isla de la Luna (Mondinsel), die den Inka als heilig galten und auf denen zahlreiche historische Ruinen zu finden sind. Interessant ist auch die Tierwelt um den See und auf seinen Inseln, wo Arten wie der endemische Titicaca-Riesenfrosch, der Titicaca-Taucher, drei Flamingo-Arten, sowie die Chinchilla-Arten Vizcachas, Tschudi-Meerschweinchen und Andenfuchs heimisch sind.

Unsere 6 Empfehlungen für den Titicacasee

  1. Übernachten auf einer schwimmenden Insel. Die schwimmenden Inseln der Uros sind etwas ganz besonderes.
  2. In einer traditionellen Reederei übers Wasser rudern. So bekommt man die schönsten Ausblicke auf die Berge und andere Inseln.
  3. In Copacabana am Strand flanieren und die leckere regionale Küche probieren. Besonders die Tacu-Tacu sind einen Versuch wert.
  4. In einer der vielen kleinen Buchten baden gehen. Das frische Wasser des Titicacasees tut gut, nach einem heißen Tag.
  5. Einen Tagesausflug auf eine der größeren Inseln machen, wie zum Beispiel Amantani oder Taquile. Dort kann man die einzigartige Kultur der Urus hautnah erleben.
  6. In einer der vielen kleinen Buchten mit etwas Glück Flamingos oder andere Vogelarten beobachten. Die Natur rund um den See ist artenreich.