Auf etwa 3650 Metern über dem Meeresspiegel ist La Paz die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. Zu Zeiten ihrer Gründung durch die spanische Kolonialmacht im Jahre 1548 diente die damals in der Langform „Nuestra Señora de La Paz“ (deutsch: Unsere Liebe Frau des Friedens) genannte Stadt zunächst als Verkehrsknotenpunkt zwischen Oruro und Potosí sowie Lima, der heutigen Hauptstadt des Nachbarlands Peru. Mit nur gut 800000 Einwohnern (etwa zwei Millionen in der Metropolregion mit El Alto, Achocalla, Viacha und Mecapaca) ist La Paz zwar nur die drittgrößte Stadt in Bolivien, mit Regierungssitz, Präsidentenpalast und Parlament aber klares politisches Zentrum des südamerikanischen Landes.
Vogelperspektive im Nahverkehr
Ursprünglich gegründet wurde La Paz übrigens nicht an seinem heutigen Standort, sondern am Ort der Inka-Siedlung Laja, 25 Kilometer westlich. Heute erstreckt sich die Hauptstadt über einen Talkessel, der vom Río Chokeyapu (häufig auch: Choqueyapu) geformt wurde. Über der Stadt thront der ganzjährig schneebedeckte Illimani, mit 6438 Metern der zweithöchste Berg Boliviens (nach dem Nevado Sajama, oder in der Sprache der indigenen Aymara: Chak Xaña). Seiner Gebirgslage hat La Paz auch eine Attraktion mit ganz praktischer Bedeutung: Boliviens Hauptstadt nennt das größte urbane Seilbahnnetzwerk der Welt ihr Eigen. Auf derzeit acht Linien, deren Stationen übrigens stets einen spanischen und einen Aymara-Namen tragen, schweben die Passagiere in luftiger Höhe durch die Metropolregion. Eröffnet das Seilbahnnetz mit dem Namen „Mi Teleférico“ (Meine Seilbahn) im Jahr 2014.
Glaubenssymbole verschiedener Kulturen
Kulturelle Highlights der Stadt sind sowohl Kolonialzeitbauten wie die Catedral Basílica de Nuestra Señora de La Paz (Kathedralbasilika Unserer Lieben Frau vom Frieden) oder die Basílica de San Francisco, aber auch ihre faszinierenden Märkte. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist der Mercado de las Brujas (Hexenmarkt), auf dem die Yatiri (traditionelle Heiler) der Aymara ihre Mittelchen wie getrocknete Frösche oder Pflanzentinkturen anbieten.