Inmitten des tropischen Regenwaldes in Guatemalas nördlichster Provinz Petén, gut 500 Kilometer nördlich der Hauptstadt Guatemala-Stadt, liegt Tikal. Der Ort war in der klassischen Periode von etwa 200 bis 900 unserer Zeitrechnung eine der wichtigsten Städte der Maya. Heute ist die Stadt eine der best-erforschten Maya-Siedlungen. Die gesamte Umgebung von Tikal ist seit 1955 durch den Tikal-Nationalpark (Parque Nacional Tikal) geschützt und gehört seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Die wichtigsten Infos im Überblick
- Tikal ist eine riesige Maya-Ruinenstadt im Dschungel von Guatemala.
- Früher lebten hier über 10.000 Menschen in einer blühenden Kulturmetropole.
- Die Maya errichteten prächtige Tempelpyramiden und Paläste aus Stein.
- Manche Pyramiden sind über 60 Meter hoch und beeindrucken bis heute.
- Hier herrschten mächtige Könige und Fürsten über ein weites Reich.
- In den Tempeln fanden wichtige Rituale und Opfer statt.
- Heute erkundet man Tikal auf Spazierwegen durch den Dschungel.
Gigantische Tempel
Bekannt ist die Stadt vor allem für ihre gigantischen Stufentempel. Der bekannteste, der Tikal-Tempel, ragt mit 47 Metern Höhe weit über den Regenwald hinaus. Die bis zur Aufgabe der Siedlung gegen Ende des 10. Jahrhunderts dort residierende Dynastie herrschte in der Blütezeit der Stadt über bis zu 90.000 Einwohner, wobei andere Historiker allerdings von deutlich weniger Bewohnern ausgehen.
Tipps für die Anreise
- Mit dem Bus ab Guatemala-Stadt, Fahrtdauer ca. 4 Stunden.
- Mit dem Mietwagen ab Flores, ca. 1 Stunde Fahrzeit.
- Per organisierter Tages-Tour ab Antigua oder Lago de Atitlán.
- Mit dem Flug nach Flores, dann 1 Stunde mit dem Shuttlebus zum Park.
- Wer Zeit hat, fährt mit dem Wohnmobil über 3 Tage von Guatemala-Stadt.
- Camper schlagen direkt im Park ihre Zelte auf, aber nur an ausgewiesenen Stellen.
- Per Boot auf dem Rio de la Pasión ab Sayaxché, einmalig, aber nicht ganz billig.
Tikal hieß Mutal
Unumstritten ist jedoch, dass Tikal eigentlich „Mutal“ hieß. Den Namen „Tikal“ bekam es erst nach der Wiederentdeckung Mitte des 19. Jahrhunderts. Mit „Tikal“ wurde in der Maya-Sprache Yucatec vermutlich die Lage „am Wasserloch“ umschrieben, eine Referenz an die Wasser-Reservoirs der Siedlung, von denen die Archäologen damals eines restaurierten, um ihre eigene Versorgung sicherzustellen. Auch zu ihrer Blütezeit hatte die Stadt keinen verlässlichen Wasserzugang und war deshalb auf Regenwasser-Reservoirs angewiesen. Unklar bleibt hingegen, was der Name „Mutal“ bedeutete. Die Emblemglyphe stellt ein verknotetes Bündel dar, eine Theorie besagt, dass der Begriff mit „Blume“ übersetzt werden kann. Als wirklich belegt gilt das aber nicht.
Geschützte Natur
Eine Sehenswürdigkeit ist Tikal auch aufgrund seiner natürlichen Umgebung. Im Nationalpark sagen sich Weißrüsselnasenbär und Jaguar „Gute Nacht“, im Urwald gedeihen die von den Maya als Baum des Lebens verehrten Kapokbäume. Reise-Tipp: Das tropische Klima versorgt die Region um Tikal mit einer etwas längeren Regenzeit als den Rest Guatemalas. Das für eine Tour beste Wetter herrscht in der trockeneren Zeit zwischen Januar und April, im Mai ist es mit Temperaturen bis 37 Grad am heißesten.
Unsere 7 Empfehlungen für Tikal
- Die riesigen Tempelpyramiden erklimmen, der Ausblick ist grandios.
- Sich im Besucherzentrum informieren und im Museum die Vielfalt der Maya entdecken.
- Einen geführten Rundgang buchen, die Guides erzählen spannende Geschichten.
- Beim Sonnenaufgang oder -untergang die Ruinen besuchen, besonders stimmungsvoll.
- Die Schmetterlinge, Affen und Vögel im Dschungel beobachten.
- Wer fit ist, wandert zum nahen Wasserfall El Castillo.
- Sich einfach treiben lassen und die Magie des Ortes auf sich wirken lassen.