Managua
Zwischen Kolonialerbe, Revolutionsgeist und Naturwundern

Managua ist nicht nur die Hauptstadt Nicaraguas sondern auch das kulturelle und ökonomische Zentrum des Landes. Mit 1,4 Millionen Einwohnern in der Metropolregion ist „La Novia del Xolotlán“ (Die Braut von Xolotlán), wie die Kapitale auch genannt wird, zudem der größte Ballungsraum des mittelamerikanischen Landes. Wie ihr Spitznamensgeber, der Lago Xolotlán (auch Lago de Managua oder deutsch Managuasee), blickt die Stadt jedoch auf eine bewegte Geschichte mit zahlreichen Katastrophen zurück.

Die wichtigsten Infos im Überblick

  • Managua ist Hauptstadt Nicaraguas und hat ca. 1,4 Millionen Einwohner.
  • Die Stadt liegt am Südufer des Managuasees im Westen des Landes.
  • Managua ist das wirtschaftliche und politische, weniger das touristische Zentrum.
  • Tropisches Klima mit Regen von Mai bis November. Trockenzeit ist Hauptreisezeit.
  • Landessprache ist Spanisch. Englisch und indigene Sprachen sind wenig verbreitet.
  • Managua leidet unter Kriminalität und Armut. Umsicht ist geboten.

Verheerende Zerstörung

In der präkolumbischen Zeit ein kleiner Fischerort am Ufer des Sees wurde Managua 1852, 14 Jahre nach der Unabhängigkeit von Spanien (1838), zur Hauptstadt Nicaraguas ernannt. Acht Jahrzehnte lang wuchs die Stadt anschließend rapide, ehe sie durch ein schweres Erdbeben 1931 und ein Großfeuer 1936 weitgehend zerstört wurde. Dem schnellen Wiederaufbau folgte rapides Bevölkerungswachstum, ehe am 23. Dezember 1972 ein neuerliches verheerendes Erdbeben nahezu die gesamte Innenstadt verwüstete und mehr als 19000 Menschen das Leben kostete. Ein neuerlicher Aufbau der Stadt wurde auch durch die Korruption und Selbstbereicherung der Diktatoren-Familie Somoza behindert. Die Somozas wurden zwar 1979 durch die Revolution von der Macht verdrängt, im anschließenden Contra-Krieg erlitt Managua aber noch bis 1990 weitere Zerstörungen. Da Abwasser jahrzehntelang ungeklärt in den Managuasee geleitet wurde, galt dieser lange Zeit zudem als meistverschmutztes Gewässer Lateinamerikas.

Tipps für die Anreise

  • Internationaler Flughafen Augusto C. Sandino, 11 km östlich des Zentrums.
  • Taxis sind die sicherste und bequemste Option. Preis vorher vereinbaren.
  • Öffentliche Busse verbinden alle Landesteile mit der Hauptstadt. Terminal auf der UCA.
  • In Managua verkehren günstige Sammeltaxis und Minibusse, sogenannte Rutas.
  • Mietwagen sind sinnvoll für Ausflüge, aber Vorsicht: defensiv fahren!
  • Bei Überlandfahrten besser Tageslicht nutzen, nachts lauern Gefahren.

Erfolgreicher Wiederaufbau

Seit den 1990er Jahren wurde Managua jedoch wieder aufgebaut, eine 2009 eingeweihte Kläranlage gibt auch Hoffnung auf eine Erholung des Sees. Neue Promenaden, Galerien, Museen, Hotels, Restaurants und inzwischen sogar wieder Bootsrundfahrten auf dem Managuasee haben auch den Tourismus längst zurück in die Hauptstadt gebracht. Zentrale Sehenswürdigkeiten sind der Plaza de la Revolución (Platz der Revolution) im historischen Stadtzentrum, der daran anschließende Parque Central (Zentralpark) mit der Grabstätte des Revolutionsführers Carlos Fonseca und das angrenzende Rubén-Darío-Monument, das an den wichtigsten Literaten des Landes erinnert. Nach Darío ist auch das Nationaltheater benannt, das neben dem Palacio National de la Cultura (National Kulturpalast) und der Catedral de Santiago (Alte Kathedrale Santiago de Managua) zu den wenigen Gebäuden gehört, die vom Erdbeben 1972 nicht zerstört wurden.

Tor zur Welt

Ein Abstecher in die Stadt lohnt sich also allemal, zumal sie auch kaum zu umgehen ist, denn der Aeropuerto Internacional Augusto C. Sandino (Internationaler Flughafen Augusto C. Sandino; ehemals Internationaler Flughafen Managua, IATA-Code MGA) ist der einzige internationale Flughafen des Landes. Zudem ist Managua Knotenpunkt für Busverbindungen in andere Landesteile sowie nach Costa Rica, Honduras und El Salvador. Apropos Reisen: Auch die deutsche Botschaft, sowie das österreichische Honorarkonsulat und die schweizerische Konsularagentur sind in Managua zu finden.

Unsere 8 Empfehlungen für Managua

  1. Genieße den Sonnenuntergang an der Uferpromenade Malecón am Managuasee.
  2. Staune über die Fußabdrücke unserer Urahnen in den Huellas de Acahualinca.
  3. Entdecke die bewegte Geschichte des Landes im Revolutionsmuseum Palacio de la Cultura.
  4. Schlemme dich durch die Garküchen und Marktstände des Mercado Roberto Huembes.
  5. Besuche den alten Präsidentenpalast Casa Loma mit seinen historischen Exponaten.
  6. Genieße den Blick auf Stadt und Vulkane vom Aussichtspunkt an der Laguna de Tiscapa.
  7. Lerne die Fröhlichkeit der Nicas kennen bei einer Nacht im Viertel Zona Rosa.
  8. Besuche die alte Kathedrale Santiago de Managua