Managua

Managua ist nicht nur die Hauptstadt Nicaraguas sondern auch das kulturelle und ökonomische Zentrum des Landes. Mit 1,4 Millionen Einwohnern in der Metropolregion ist „La Novia del Xolotlán“ (Die Braut von Xolotlán), wie die Kapitale auch genannt wird, zudem der größte Ballungsraum des mittelamerikanischen Landes. Wie ihr Spitznamensgeber, der Lago Xolotlán (auch Lago de Managua oder deutsch Managuasee), blickt die Stadt jedoch auf eine bewegte Geschichte mit zahlreichen Katastrophen zurück.

Verheerende Zerstörung

In der präkolumbischen Zeit ein kleiner Fischerort am Ufer des Sees wurde Managua 1852, 14 Jahre nach der Unabhängigkeit von Spanien (1838), zur Hauptstadt Nicaraguas ernannt. Acht Jahrzehnte lang wuchs die Stadt anschließend rapide, ehe sie durch ein schweres Erdbeben 1931 und ein Großfeuer 1936 weitgehend zerstört wurde. Dem schnellen Wiederaufbau folgte rapides Bevölkerungswachstum, ehe am 23. Dezember 1972 ein neuerliches verheerendes Erdbeben nahezu die gesamte Innenstadt verwüstete und mehr als 19000 Menschen das Leben kostete. Ein neuerlicher Aufbau der Stadt wurde auch durch die Korruption und Selbstbereicherung der Diktatoren-Familie Somoza behindert. Die Somozas wurden zwar 1979 durch die Revolution von der Macht verdrängt, im anschließenden Contra-Krieg erlitt Managua aber noch bis 1990 weitere Zerstörungen. Da Abwasser jahrzehntelang ungeklärt in den Managuasee geleitet wurde, galt dieser lange Zeit zudem als meistverschmutztes Gewässer Lateinamerikas.

Erfolgreicher Wiederaufbau

Seit den 1990er Jahren wurde Managua jedoch wieder aufgebaut, eine 2009 eingeweihte Kläranlage gibt auch Hoffnung auf eine Erholung des Sees. Neue Promenaden, Galerien, Museen, Hotels, Restaurants und inzwischen sogar wieder Bootsrundfahrten auf dem Managuasee haben auch den Tourismus längst zurück in die Hauptstadt gebracht. Zentrale Sehenswürdigkeiten sind der Plaza de la Revolución (Platz der Revolution) im historischen Stadtzentrum, der daran anschließende Parque Central (Zentralpark) mit der Grabstätte des Revolutionsführers Carlos Fonseca und das angrenzende Rubén-Darío-Monument, das an den wichtigsten Literaten des Landes erinnert. Nach Darío ist auch das Nationaltheater benannt, das neben dem Palacio National de la Cultura (National Kulturpalast) und der Catedral de Santiago (Alte Kathedrale Santiago de Managua) zu den wenigen Gebäuden gehört, die vom Erdbeben 1972 nicht zerstört wurden.

Tor zur Welt

Ein Abstecher in die Stadt lohnt sich also allemal, zumal sie auch kaum zu umgehen ist, denn der Aeropuerto Internacional Augusto C. Sandino (Internationaler Flughafen Augusto C. Sandino; ehemals Internationaler Flughafen Managua, IATA-Code MGA) ist der einzige internationale Flughafen des Landes. Zudem ist Managua Knotenpunkt für Busverbindungen in andere Landesteile sowie nach Costa Rica, Honduras und El Salvador. Apropos Reisen: Auch die deutsche Botschaft, sowie das österreichische Honorarkonsulat und die schweizerische Konsularagentur sind in Managua zu finden.