Belmopan

Mit nur etwa 20000 Einwohnern ist Belmopan die kleinste Hauptstadt in Mittelamerika – und selbst in Belize nach Belize City und San Ignacio nur die drittgrößte Stadt. Zudem ist die erst ab 1967 erbaute Planstadt eine der jüngsten Hauptstädte der Welt.

Junge Planstadt

Die Idee, eine neue Hauptstadt aus dem Nichts entstehen zu lassen, kam in Belize auf, nachdem der Hurrikan Hattie 1961 etwa drei Viertel der damaligen Hauptstadt Belize City zerstört hatte. 1962 fiel die Wahl dann auf ein Areal am Belize River, 80 Kilometer landeinwärts der an der Küste gelegenen alten Kapitale. Der Name Belmopan setzt sich genau diesem Fluss und einem seiner Nebenflüsse, dem Mopan, zusammen. Als 1970 der erste Bauabschnitt fertiggestellt worden war, wurde Belmopan offiziell zur Hauptstadt ernannt. In der Realität dauerte es jedoch deutlich länger, bis die neue Hauptstadt auch wirklich als Zentrum des Landes anerkannt wurde. Da auch Belize City rasch wieder aufgebaut worden war, beließen viele Staaten ihre Botschaften und Konsulate lange dort. Die US-Botschaft etwa zog erst 2006 um, die Vertretungen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sind noch immer in Belize City.

Warten auf das Museum

Viele Sehenswürdigkeiten hat Belizes Hauptstadt schon aufgrund seiner mangelnden Größe sowie der fehlenden Geschichte ebenfalls nicht zu bieten. Zu den wenigen Highlights zählen der von Grünanlagen geprägte Stadtkern im Inneren des Straßenrings sowie das im Stile eines Maya-Tempels gebaute Parlamentsgebäude (National Assembly Building). Die Pläne für ein Nationalmuseum in Belmopan reichen bis in das Jahr der Unabhängigkeit Belizes 1981 zurück, wurden aber nach vielen Wirren und Wendungen bis heute nicht umgesetzt. Immerhin einen Flughafen hat die Stadt zwar, vom Hector Silva Airstrip finden aber nur Inlandsflüge statt. Wichtigster Flughafen Belizes ist der Philip S. W. Goldson International Airport in Belize City.