Samba, Karneval, Copacabana – Rio de Janeiro ist wahrscheinlich die bekannteste Stadt Südamerikas, auch wenn sie nur die sechstgrößte Stadt auf dem amerikanischen Doppelkontinent und auch hinter São Paulo nur die zweitgrößte Metropole in Brasilien ist. Dennoch ist Rio de Janeiro mit all seinen Wahrzeichen so etwas wie die Mutterstadt des Landes und Reiseziel für Menschen aus aller Welt.
Sitz der Königin Portugals
Gegründet wurde Rio de Janeiro 1565 durch die portugiesische Kolonialmacht. 1763 wurde Rio, wie die Stadt meist kurz genannt wird, Hauptstadt des Estado do Brasil (Staat Brasilien) innerhalb des Königreichs Portugal. 1808 zog Königin Maria I. gar mit ihrem Hof nach Rio de Janeiro – die Kolonialmacht verlegte also ihre Hauptstadt in die Kolonie. Hauptstadt Brasiliens blieb Rio auch noch nach der Unabhängigkeit, bis der Regierungssitz 1960 in die neu geschaffene Planstadt Brasília gut 1100 Kilometer nordwestlich ins Landesinnere verlegt wurde.
Kulturelles Zentrum mit weltberühmten Wahrzeichen
Der Attraktivität Rio de Janeiros konnte der Verlust des Hauptstadttitels wenig anhaben. Mit seinem Karneval, der alljährlich über die Paradestraße Sambódromo Marquês de Sapucaí mit ihren festen Tribünen zieht, und seinen unzähligen Samba-Schulen ist Rio kulturelles Zentrum des Landes. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Metropole – die 30 Meter hohe Christusstatue Cristo Redentor (deutsch: Christus, der Erlöser) oder der 396 Meter hohe Felsenberg Zuckerhut (Pão de Açúcar) im Stadtgebiet – sind Wahrzeichen für ganz Brasilien. Weiteres Highlight der Stadt sind ihre Atlantik-Strände, neben der weltberühmten Copacabana, vor allem die Strände von Ipanema, Barra de Tijuca und Leblon. Eine Sehenswürdigkeit, insbesondere für Fußballfans, ist zudem das Maracanã-Stadion (offiziell: Estádio Jornalista Mário Filho), das mit einem Fassungsvermögen von 78838 Zuschauern trotz einiger Verkleinerungsmaßnahmen noch immer das größte Fußballstadion Brasiliens ist.