Patagonien

Patagonien (spanisch: Patagonia) ist, wo Südamerika kalt wird. Die Region an der Südspitze des Kontinents, die sich Chile mit Argentinien teilt, ist ein raues Naturparadies. Entsprechend dünn besiedelt ist das Gebiet, nur etwa zwei Menschen pro Quadratkilometer wohnen in Patagonien (zum Vergleich: In Deutschland leben 232 Einwohner pro Quadratkilometer). Geografisch eingegrenzt wird Patagonien nach Norden durch die Flüsse Bío Bío in Chile und Colorado in Argentinien, den Pazifik im Westen, den Atlantik im Osten und die Magellanstraße, die das südamerikanische Festland im Süden von Feuerland trennt. Häufig wird Feuerland, die Insellandschaft vor der Südspitze des südamerikanischen Festlands, auch zu Patagonien gezählt.

Die wichtigsten Infos im Überblick

  • Patagonien erstreckt sich über Südargentinien und Südchile.
  • Die Region ist bekannt für ihre grandiosen Gletscher und schroffen Berge.
  • Das raue Klima mit starkem Wind prägt die Landschaft.
  • Das Gebiet ist sehr dünn besiedelt, hauptsächlich leben hier Schafzüchter.
  • Der Perito Moreno Gletscher ist einer der aktivsten der Welt.
  • Das Los Glaciares Nationalpark schützt eine Vielzahl von Gletschern.
  • Der Lago Argentino ist der größte See in Patagonien.
  • El Chaltén ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen.
  • In El Calafate kann man Boote auf den Lago Argentino nehmen.

Kalt, aber landschaftlich sehr verschieden

Geprägt wird die Landschaft in Patagonien von den beiden Weltmeeren und dem südlichen Teil der Anden, meist Patagonische Anden oder einfach Südanden genannt. Westpatagonien, also im Wesentlichen der chilenische Teil westlich der Südanden, weist aufgrund der kalten Meeresströmung an der Pazifikküste ein kühleres und feuchteres Klima auf. Die Niederschläge lassen dort gemäßigte Regenwälder gedeihen, die von Nord nach Süd in den Valdivianischen, den Nordpatagonischen und den Magellanischen Regenwald unterteilt werden. Ostpatagonien, also der argentinische Teil am Atlantik, liegt dagegen im Regenschatten der Anden und ist entsprechend deutlich trockener und karger. Je weiter nach Süden man kommt, desto häufiger weht eine steife Brise und desto niedriger sind die Temperaturen. In der chilenischen Stadt Punta Arenas, nahe der Südspitze des Festlands, liegt die Jahresdurchschnittstemperatur bei nur noch 6 Grad Celsius.

Tipps für die Anreise

  • Mit dem Flugzeug nach Buenos Aires oder Santiago de Chile, von dort mit dem Bus in 8-12 Stunden nach El Calafate/El Chaltén.
  • Die Bahnstrecke El Calafate-Bariloche bietet eine landschaftlich reizvolle Alternative zum Bus in 30 Stunden.
  • Mietwagen sind praktisch für Ausflüge von El Calafate oder El Chaltén aus in die Nationalparks.
  • Nach Puerto Natales in Chile fliegen und von dort mit dem Bus in 5 Stunden nach Torres del Paine.
  • Ab Ushuaia auf dem Seeweg mit dem Boot in 3 Stunden zur Martillo-Insel im Feuerland-Archipel.
  • Den Transport mit Anbietern wie Orbis oder Buquebus von Buenos Aires aus buchen, komfortable Überfahrt in 18 Stunden.

Nationalparks und Bergsteiger-Ziele

Auf der chilenischen Seite Patagoniens ist der Tourismus inzwischen zum wichtigsten Wirtschaftszweig geworden, obwohl die Region noch immer wenig erschlossen ist. Highlights sind der Parque Nacional Torres del Paine (Nationalpark Torres del Paine), die Insel Chiloé und der Nationalpark Parque Nacional Laguna San Rafael, der zugleich UNESCO-Biosphärenreservat ist. Auf argentinischer Seite gehören der Gletscher-Nationalpark Parque Nacional Los Glaciares mit den bei Bergsteigern beliebten Gipfeln Fitz Roy (Cerro Fitzroy) und Cerro Torre sowie das Wintersportzentrum San Carlos de Bariloche zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten – und selbstverständlich der Parque Nacional Tierra del Fuego (Nationalpark Feuerland), wenn man Feuerland denn zu Patagonien zählen will.

Unsere 8 Empfehlungen für Patagonien

  1. Den Perito Moreno Gletscher von den Aussichtsplattformen aus bestaunen.
  2. Durch den Torres del Paine Nationalpark wandern und die berühmten Türme bewundern.
  3. In El Chaltén die Fitz Roy Gruppe und den Cerro Torre bewundern.
  4. In Ushuaia die südlichste Stadt der Welt besuchen und die Tierra del Fuego Natur erleben.
  5. Einen Tagesausflug nach Puerto Pirámides unternehmen und die Steilküste genießen.
  6. In El Calafate einen Ausflug auf den Perito Moreno Gletscher machen.
  7. Bei Estancia Harberton die Geschichte der Siedler erfahren.
  8. In Punta Arenas die Magellan-Monumente in der Plaza Muñoz Gamero sehen.