Itaipu
Eine echte Augenweide - für alle, die Schwerindustrie lieben

Ein monströses Bauwerk aus Stahl und Beton, geplant von zwei Militärdiktaturen, das günstigen und sauberen Strom für Millionen Menschen liefert: Der Stausee Itaipu (spanisch: Represa de Itaipú; portugiesisch: Barragem de Itaipu), durch den die Grenze zwischen Paraguay und Brasilien verläuft, ist eine spektakuläre Errungenschaft mit dunkler Geschichte.

Die wichtigsten Infos im Überblick

  • Itaipu ist ein gigantisches Wasserkraftwerk an der Grenze zwischen Brasilien und Paraguay
  • Das Kraftwerk ist das zweitgrößte der Welt und produziert 80% des Stroms in Paraguay und 20% des Stroms in Brasilien
  • Besucher können eine Führung durch das Kraftwerk machen und mehr über seine Funktionsweise erfahren
  • Es gibt auch ein Besucherzentrum mit interaktiven Ausstellungen und einem Museum, das die Geschichte und Bedeutung des Kraftwerks zeigt
  • Es werden auch spezielle Touren angeboten, bei denen man das Kraftwerk von der Staumauer aus besichtigen kann
  • Itaipu ist ein wichtiger Teil der Energieversorgung in Südamerika und ein beeindruckendes technisches Wunderwerk.

Saubere Energie

Die 7235 Meter lange und 196 Meter hohe Staumauer verschluckte so viel Stahl und Beton, das man damit über 200 mal das Maracanã-Stadion oder 380 mal den Eiffelturm hätte bauen können. Durch den Damm wird der Río Paraná, der siebtgrößte Fluss der Erde, auf 170 Kilometern Länge gestaut. Bei maximalem Stauvolumen wird dadurch eine Fläche von 1460 Quadratkilometern geflutet, was zweieinhalb mal dem Bodensee entspricht. Mit einer Stromerzeugungskapazität von 14 GW ist Itaipu, 340 Kilometer östlich von Paraguays Hauptstadt Asunción gelegen, zudem das zweitleistungsstärkste Wasserkraftwerk der Welt, übertroffen nur von der 2006 fertiggestellten Drei-Schluchten-Talsperre in China.

Dunkle Geschichte

Geplant wurde der Bau der Staumauer Anfang der 1970er Jahre von den Militärregimen Brasiliens (unter Diktator Emílio Médici) und Paraguays (unter Diktator Alfredo Stroessner). Die Verträge wurden 1973 in Brasilía unterzeichnet, mit Kosten von fast 20 Milliarden US-Dollar zählte der Bau zu den teuersten Projekten der Welt. Etwa 34.000 Arbeiter waren an der Konstruktion beteiligt, 145 Menschen wurden während der Bauarbeiten getötet. Auch auf die Einwohner der Region, mehrheitlich Indigene vom Volksstamm der Guaraní, nahmen die Militärdiktaturen kaum Rücksicht, etwa 10.000 Familien wurden zwangsumgesiedelt. Durch das Aufstauen des Paraná wurden die Sete-Quedas-Fälle (spanisch: Saltos del Guairá, portugiesisch: Salto das Sete Quedas do Guaíra), die damals nach Durchflussvolumen größten Wasserfälle der Erde, geflutet. Um die Schifffahrt auf dem Stausee zu erleichtern ließen Brasiliens Militärherrscher gar die Felswand der Fälle sprengen und vernichteten die Sehenswürdigkeit damit unwiederbringlich.

Tipps für die Anreise

  • Mit dem Taxi: Du kannst ein Taxi nehmen, um zur Itaipu-Talsperre zu gelangen. Taxis sind in der Region weit verbreitet und relativ preiswert.
  • Mit dem Bus: Es gibt Busverbindungen von verschiedenen Städten in Brasilien und Paraguay zur Itaipu-Talsperre. Viele lokale Busse verkehren auch zwischen den nahegelegenen Städten.
  • Mit dem Auto: Du kannst auch mit einem Mietwagen zur Itaipu-Talsperre fahren. Die Straßen sind gut ausgebaut und es gibt Parkplätze in der Nähe des Besucherzentrums.
  • Mit einer organisierten Tour: Viele Unternehmen bieten Touren zur Itaipu-Talsperre an, die Transport, Eintrittskarten und gelegentlich auch Mahlzeiten umfassen.

Auf Tour durch die Staumauer

Heute steht das Ufer des Stausees unter Naturschutz, durch den Corredor Ecológico de Santa Maria ist der Itaipu-Stausee zudem mit dem brasilianischen Iguazú-Nationalpark (portugiesisch: Parque Nacional do Iguaçu) verbunden, der wiederum an den argentinischen Iguazú-Nationalpark (spanisch: Parque Nacional Iguazú) anschließt. Zu den touristischen Highlights zählen neben dem Stausee selbst auch geführte Touren durch die Staumauer. Reise-Tipp: In Hernandarias (Paraguay) und Foz do Iguaçu (Brasilien) gibt es jeweils ein Besucherzentrum.

Unserere 7 Empfehlungen für deinen Besuch

  • Staune über die gigantischen Dimensionen der Itaipu-Staumauer, die den Rio Paraná auf einer Länge von fast 8 km aufstaut und eine maximale Höhe von 196 m erreicht.
  • Buche eine Führung durch die Anlage und lass dir die Technologie hinter dem Wasserkraftwerk von einem sachkundigen Führer erklären.
  • Besuche das Itaipu-Denkmal, das die Bedeutung des Kraftwerks für die Region und die Zusammenarbeit zwischen Paraguay und Brasilien symbolisiert.
  • Erkunde den Itaipu-See und seine Umgebung mit einem Boot oder Kanu und genieße die schöne Landschaft und Tierwelt.
  • Besuche das Vogelschutzgebiet von Itaipu, wo du zahlreiche Vogelarten sehen und fotografieren kannst.
  • Nimm an einem der vielen kulturellen Veranstaltungen teil, die regelmäßig in der Itaipu-Kulturzentrum stattfinden.
  • Shoppe im Itaipu-Basar und kaufe Souvenirs und Handwerksartikel aus der Region.