Quito

In einem Talkessel der Anden auf durchschnittlich 2850 Metern über dem Meeresspiegel erbaut, ist Ecuadors Hauptstadt Quito die am zweithöchsten gelegene Hauptstadt der Welt (nach La Paz in Bolivien). Die Lage der Stadt kann ohne Übertreibung als atemberaubend beschrieben werden: 4784 Meter hoch ragt der Pinchincha, ein aktiver Vulkan, gleich hinter den Stadtgrenzen in den Himmel. Und dennoch ist Ecuadors Kapitale alles andere als ein Bergdorf: Mit 2,8 Millionen Einwohner ist die Hauptstadt die größte Stadt sowie das politische und kulturelle Zentrum des Landes. Neben der Hafenstadt Guayaquil ist Quito zudem wichtigster Wirtschaftsstandort Ecuadors.

Älteste Hauptstadt Südamerikas

Als offizielles Gründungsjahr Quitos wird in der Regel das Jahr der spanischen Eroberung 1534 angegeben, was die Stadt zur ältesten Hauptstadt in Südamerika macht. Tatsächlich war die Gegend aber bereits viel länger besiedelt, archäologische Funde deuten auf die Anwesenheit von Menschen bereits im Jahr 4400 vor unserer Zeitrechnung hin. Die lange Geschichte ist umso spannender, da Quitos Altstadt eine der besterhaltenen in Südamerika ist. Die UNESCO ernannte Ecuadors Hauptstadt daher bereits 1978 gemeinsam mit dem polnischen Krakau (Kraków) als erste Städte zum Weltkulturerbe.

Weltkulturerbestadt

Das historische Zentrum mit seinen zahlreichen prachtvollen Kolonialzeitbauten ist auch heute noch eine der touristischen Hauptattraktionen. Bedeutende Sehenswürdigkeiten sind die Basílica del Voto Nacional und der Regierungssitz Palacio de Carondelet, den Expräsident Rafael Correa teils zum Museum umbauen ließ und so der Öffentlichkeit zugänglich machte. Ein weiteres Highlight ist die Seilbahn Telefériqo, die aus dem Stadtzentrum bis zur Bergstation am Pinchincha auf 4100 Metern Höhe führt, von wo sich ein majestätischer Ausblick auf die Stadt bietet. Und noch ein Superlativ, der eher in die Kategorie „Unnützes Wissen“ fällt: Quito ist die am nächsten am Äquator gelegene Hauptstadt der Welt. 35 Kilometer nördlich der Stadt wird an diesen Fakt mit dem Monument Mitad del Mundo (Mitte der Welt) erinnert, das jedoch 240 Meter nördlich des exakten Äquators steht.